29.04.2011
von Brigitte Schlüter
Hainichen · "Kongress freiheitlicher Zufallisten", so steht es an der Tür der Bundesgeschäftsstelle der blauen Partei in Hainichen. Durchgegangen scheint durch sie schon lange niemand mehr. "Ich kann mich kaum noch an einen richtigen Zufallisten erinnern", murmelt Kioskbesitzer Lotto-Kalle von der anderen Seite der Straße. Dieser Satz bringt das eigentliche Problem treffender auf den Punkt, als dass es eine journalistische Feder zu Papier hätte bringen können. Still ist es um die einst dominierende Partei des Bundes geworden. Seit dem Tod des Vorsitzenden Joseph O. Nehaar, treiben die Zufallisten mehr, statt zu steuern.
Doch gerade in Zeiten wie diesen bräuchte der Bund den KfZ dringender denn je. Die fortschrittlich-soziale Kuschelkoalition hat es sich bequem eingerichtet in den Ministerien und Blauratsämtern. Selbst die Rathäuser sind, vom parteilosen aber regierungstreuen Pommerschlitz mal abgesehen, fest in gelb-roter Hand. Das Fehlen einer echten Opposition im Lande, beflügelt vom tradionsreichen Geist der Zufall-Revolution könnte zum Sargnagel der blauen Demokratie werden.
Und van Hoogenband? Immerhin einst Bundespräsident, Bundeskanzler und PFKanischer Blaurat, tummelt sich derweil auf Abwegen. Der zu letzt als Bundesrichter ins politische Abseits gestellte Zufallist scheint das Handtuch geworfen zu haben. Verdenken kann man es ihm angesichts des tobenden Fortschritts und der sozialen Umgestaltung des Landes von Rainer Zufall und Hyronimus von Stratenburg nicht. Bedenklich ist es aber schon.
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