01.09.2003
von Friedbrecht Findig
Hainichen, PFKanien · Die pfkanischen Parteien erleben derzeit die wohl größte Krise seit ihrer Gründung. Blaulicht ist nur noch ein Schatten vergangener Tage. Der schon etwas zurückliegende Austritt des amtierenden CASH-Bundeskanzlers Peter van Hoogenband und nicht zuletzt der tragische Tod von Partei- und Regierungschef Hyronimus von Stratenburg im Frühjahr haben der einstigen Versammlung der pfkanischen Galleonsfiguren mächtig zugesetzt. Die Zahl der Neuanmeldungen brach im letzten halben Jahr völlig ein.
Nicht anders sieht es bei der SÖPP aus. Die sozialistisch-theokratisch gefärbte Oppositionspartei, die von Pfarrer Don Camillo, Fabrikbesitzer Che Gart, dem ehemaligen Untergrundkämfer Comandante Peter Pan und Kuki Kemper mit viel Vorschußlorbeeren gegründet worden war, ist ebenfalls durch allerhand Schicksalsschläge und Substanzverlust zu einer Splittergruppe verkommen. Der kritische Beobachter muß sich die Frage stellen, wie überlebensfähig dieses Gebilde noch ist.
Einzig die CASH-Partei scheint nicht nur ihren Status halten, sondern auch dauerhafte Gewinne bei den zurückliegenden Wahlen verzeichnen zu können. Vielleicht ist es gerade das unkonventionelle Auftreten dieser Partei, welches ihren Erfolg ausmacht. Ihre flexible Politik scheint bei den Bürgern als beste Antwort auf die drängenden Fragen verstanden zu werden.
Wo sind die Politik- und Parteiverdrossenen geblieben? Ein Großteil wandte sich ab von den etablierten Parteien und suchte sein Glück in einer völlig neuen Form der politischen Mitwirkung. Der Blaue Rat unter der Führung des ehemaligen Ministerpräsidenten Rodaniens praktiziert friedlichen Protest und außerparlamentarische Opposition zugleich - für viele die einzige Alternative zum festgefahren erscheinenden Parteienspektrum.
Wohin geht die Reise? Wenn sich parteiintern keine gravierenden Änderungen einstellen, wird es sicherlich zu einer "Flurbereinigung" der Parteienlandschaft kommen. Abzuwarten bleibt, welche der Traditionsparteien einen Ausweg aus der Krise finden, welche ein trauriger Teil der politischen Geschichte PFKaniens werden wird. Ausschlaggebend ist vor allem die Weiterentwicklung des Blauen Rates, der sich nun entscheiden muß, ob er außerparlamentarische Protestbewegung bleiben oder den konventionellen Weg in die Institutionen als Partei einschlagen will.
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