8. December 2024

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05.10.2004

Prime Minister wechselt Partei

Jack Lennox verlässt das Regionalist Movement und tritt den Liberal Democrats bei

von Owen Sinclair

Aldenroth · Das Fazit der vergangenen Legislaturperiode, welches der Prime Minister heute im Unterhaus vortrug, endete überraschend: Jack Lennox kündigte seinen Austritt aus der Fairnish National Party (einem Teil des Regionalist Movement) an und erklärte, demnächst den Liberal Democrats beitreten zu wollen. Blickt man auf die albernische Geschichte, so ist ein Parteiwechsel des Prime Ministers auch während seiner Amtszeit durchaus nicht ungewöhnlich. Lennox' Wandlung vom einst radikalen Sozialisten zum Liberalen verwundert dennoch, wenn sie angesichts der auslaufenden Regierungsperiode auch folgerichtig erscheinen mag.

Der ehemalige Bürgerschreck und Monarchiegegner Lennox überraschte in seiner Amtszeit sowohl Freund als Feind, indem er die Modernisierung des Staatswesens zwar konsequent, doch behutsam anging. Ihre Hauptziele erreichte die Regierung Ihrer Majestät innerhalb des selbstgesteckten Zeitplans. Sicherlich sind an ihr auch Versäumnisse und Fehler zu konstatieren, etwa die geheimniskrämerische Informationspolitik und der Totalausfall auf dem Gebiet der Wirtschaftspolitik. Alles in allem kann die Regierung jedoch als die erfolgreichste seit dem ersten Kabinett Duke gelten. Nach der erfolgreichen Etablierung föderaler Verfassungselemente war es nun in der Tat folgerichtig, das von Jack Lennox eigens mit diesem Ziel konzipierte Regionalist Movement zu verlassen. Für den Wechsel zu den Liberal Democrats waren wohl weniger ideologische Gründe als die vom Prime Minister mehrmals betonte positive Zusammenarbeit mit William Gladstone, dem Vorsitzenden der Liberalen, entscheidend.

Mit dem Verlust seiner Führungsfigur schlittert das bisher so erfolgreiche Regionalist Movement (seit seiner Gründung verzeichnet es durchgehend die stärksten Mitgliederzuwächse) unversehens in eine Krise. Die Politiker aus der zweiten Reihe des Parteienbündnisses blieben weitgehend farblos und setzten wenig eigene Akzente. Es bleibt abzuwarten, ob sich das Movement so kurz vor den Unterhauswahlen neu aufstellen kann. Der Lohn für die Regierungserfolge scheint nun allein den Liberals zuzufallen.

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